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20. Februar 2014 Geschrieben von Fabian Raschke 1 Comment

Schluss mit dem grammatikalischen Selbstmord – Ein Plädoyer für das Ich

Quelle: VRD -Fotolia.de

Wann haben Sie das letzte Mal „Ich“ in einem beruflichen Text geschrieben? Abgesehen von einer E-Mail vielleicht, die Sie an einen gut bekannten Dienstleister oder an eine Kollegin gesendet haben?

Warum ich das frage? Ich finde, es gibt sehr wenig „Ich“ in beruflichen Texten. Es gibt ein „Wir“, es gibt Unternehmensnamen, es gibt passive und unpersönliche Formulierungen, aber es gibt wenig Aussagen, bei denen man selbst als Schreibender Position bezieht: mit einem selbstbewussten „Ich“.

In der Arbeit mit meinen Klienten, die ich als Schreibberaterin begleite, bemerke ich oft, dass diese sich scheuen, sich selbst in den Text einzubringen. Sie verstecken ihre Sichtweise häufig hinter einem unpersönlichen „man“ oder anderen Passiv-Konstruktionen. Manchmal fehlt auch jegliche eigene Stellungnahme. So reihen sich unbewertete Aussagen aneinander. Und ohne eine eigene Position wird aus einer Analyse schnell eine reine Beschreibung. Kurz: Vielen Texten fehlt so der Biss. Sie sind schwammig und nicht fassbar.

Doch: Warum fehlt das „Ich“?

Grund 1: Der Glaube, Texte ohne erkennbare Meinung seien objektiver und damit gewichtiger

>Noch heute herrscht in vielen Fachbereichen an den Hochschulen die Meinung vor, wissenschaftliche Texte könnten nur dann wissenschaftlich sein, wenn jegliche Subjektivität daraus verschwindet. Kurz: Wenn der Autor nicht im Text erscheint. Daher wird den Studierenden das „Ich“ schnell ausgetrieben.

Ich selbst habe Kulturanthropologie (mit Schwerpunkt Wissenschaftsforschung) studiert. Daher vertrete ich den Standpunkt: Wissenschaft ist – wie das Leben generell und damit natürlich auch Texte – immer subjektiv. Denn die Persönlichkeit und der kulturelle Hintergrund der Forschenden und Schreibenden fließt immer mit hinein. Daher sollte man dies auch ganz explizit machen: indem man dazu steht.

Grund 2: Es ist nicht der eigene Standpunkt

Im Berufsleben schreibt man häufig nicht für sich, sondern als Vertreter eines Unternehmens, einer Institution. Viele Menschen möchten sich als Angestellte nun nicht zu sehr ins Licht rücken, sondern haben das Gefühl hinter der Firma zurücktreten zu müssen.

Viele Berufstätige sind sich zudem unsicher, inwieweit ihre eigene Position mit der des Unternehmens übereinstimmt. Oder ob sie tatsächlich für das Unternehmen sprechen dürften.

Hier hilft meiner Meinung nach vor allem: Fragen und klären, was Unternehmenspolitik ist.

Vielleicht weiß man aber auch schon, was Unternehmenspolitik ist und steht selbst nicht hundertprozentig hinter dem was man schreibt und möchte daher lieber als Schreiber unerkannt bleiben. Dann sollte man generell einmal über seine Situation nachdenken…

Grund 3: Ein „Ich“ zeigt Verantwortlichkeiten auf

Wer nicht im Text auftaucht, ist eigentlich auch nicht da. Und kann nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Denn natürlich ist man mit einem „Ich“ auch verantwortlich für das was man schreibt und kann auf seine Aussagen und Entscheidungen festgenagelt werden.

Hinter einem „Es tut uns leid, dass wir Ihre Anfrage nicht berücksichtigen können.“ kann man sich selbst im „Wir“ verstecken. Bei „Es tut mir leid, aber ich kann Ihre Anfrage nicht berücksichtigen.“ ist hingegen eindeutig klar, wer die Entscheidung getroffen hat.

Ein weiterer Vorteil, wenn man „Ich“ schreibt: Wenn man sich selbst in den Text einbringt, merkt man auch schnell, ob man sich mit der Aussage, die man im Text trifft, wohlfühlt. Schließlich steht man selbst als Person dahinter.

Für mehr „Ich“ im Berufsleben

Auch ich selbst beziehe, dadurch dass ich „Ich“ schreibe, eindeutig Position: Denn wenn ICH hier für mehr „Ich“ im Text plädiere, dann ist dies meine eigene Meinung. Das kann man auch ganz anders sehen.

Ich denke jedoch: Ein bisschen mehr eigener Standpunkt tut auch im Berufsleben gut. Daher plädiere ich für mehr Mut zum Ich: Bringen Sie sich in Ihre Texte ein. Schreiben Sie „Ich“, wenn Sie „Ich“ meinen.

Ein „Ich“ macht Ihre Texte menschlich und authentisch. Und ich bin überzeugt: Genau dies macht Sie und Ihre Texte unterscheidbar, hebt Sie von den anderen ab – und genau mit solchen Menschen und Unternehmen wollen wir zusammenarbeiten. Mit Menschen und Unternehmen, die Position beziehen, die authentisch und die wiedererkennbar sind.

Wie sehen Sie das? Sagen Sie mir, was Ihre Erfahrungen mit dem „Ich“ oder auch dem „Nicht-Ich“ in Texten sind. Ich freu mich auf Ihre Kommentare.

 

Foto: Fotolia.de, VRD

 

Veröffentlicht am 20. Februar 2014 | Übersicht über alle Beiträge im Archiv

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Comments

  1. Andreas says

    24. Februar 2014 at 17:59

    Dem kann ich mich sofort anschließen! Das “Ich” schafft in jedem Fall Klarheit, für die Anderen und auch für einen selbst. Beim “Wir” läuft man hingegen Gefahr unter Konformitätsdruck zu geraten und sich unbewusst für Klischees zu entscheiden. Die eigene Persönlichkeit bleibt dann natürlich auf der Strecke…

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