Wibke Ladwig von Sinn und Verstand Kommunikationswerkstatt hat in ihrem Blog angeregt, einmal genau zu erklären, was wir eigentlich von Beruf sind (Dank an Christa Goede, durch deren Blog-Post ich darauf aufmerksam wurde). Denn im Gegensatz zu früher haben viele von uns nicht mehr einen Beruf, unter dem sich jeder sofort etwas vorstellen kann, wie eben unter Bäcker, Elektriker oder Mathe-Lehrerin.
Heute schreibe ich daher einmal darüber, was ich eigentlich von Beruf bin. Denn irgendwie passt diese Blogparade gut zu einem Blog, in dem sich alles um das Schreiben im Beruf dreht. Schließlich geht es einigen von Ihnen bestimmt ähnlich: Sie werden gefragt, was Sie „eigentlich“ anbieten und müssen das dann verständlich erklären (im schlimmsten Fall eben sogar schriftlich).
Gut. Zurück zum Punkt: Was macht die Frau, die diesen Blog betreibt, also nun beruflich? Vom Bloggen alleine kann frau (oder zumindest diese Frau) ja nicht leben. Daher hat die Frau hinter diesem Blog einen handfesten Brotberuf. Oder besser gesagt sogar zwei: Ich bin Texterin und ich bin Schreibberaterin. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Unter Texterin können sich die meisten noch etwas vorstellen: Eine Texterin schreibt für andere Leute Texte. Texte, für die die anderen keine Zeit, keine Lust haben oder – das häufigste – Texte, die die anderen Leute nicht schreiben KÖNNEN. Weil ihnen das Wissen fehlt, wie man mit Texten andere Leute anspricht, berührt und zu einer Aktion bewegt. Was ich als Texterin genau mache, erläutere ich in meinem Blog auf TexterinFrankfurt.de.
Aber was ist eine Schreibberaterin? Darunter können sich schon wesentlich weniger Leute etwas vorstellen. Als Schreibberaterin gebe ich Seminare, Online-Kurse und mache Einzelberatungen.
Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen muss, was ich mache, sage ich: Als Schreibberaterin unterstütze ich Menschen dabei, besser zu schreiben. Gut. Ja. Das sagt schon mal ein bisschen was aus. Aber noch nicht alles.
Zwei wichtige Punkte sind nämlich noch nicht erklärt: WIE mache ich das und WARUM kann ich das?
Als Schreibberaterin gehe ich davon aus, dass gut zu schreiben eine Fähigkeit ist, die jeder lernen kann. Man braucht nur die richtigen Handwerkszeuge und die richtige Anleitung. Ich stelle meinen Klienten und Seminarteilnehmer/-innen diese Handwerkszeuge vor, zeige Ihnen wie Sie sie anwenden und begleite sie bei ihrem Gesellenstück (gerne auch bis zur Meisterprüfung, aber das braucht meist etwas mehr Übung).
Außerdem gehe ich als Schreibberaterin mit meinen Klienten gemeinsam auf die Suche nach Emotionen und falschen Vorstellungen, die das Schreiben erschweren, analysiere den individuellen Schreibprozess, mache Verbesserungsvorschläge und zeige konkret auf, wie man besser werden kann.
Ich erkläre, wie verschiedene Textsorten (zum Beispiel SEO-Texte) funktionieren und übe die Regeln der Textsorte gemeinsam mit dem Klienten ein. Das mache ich in meinen Online-Kursen, ebenso wie in meinen Präsenzseminaren und Einzelberatungen.
In Einzelberatungen gehen ich gezielt auf die jeweiligen konkreten Schreibaufgaben ein, mit der sich meine Klienten herumschlagen. Zum Beispiel helfe ich bei Fachartikeln, unterstütze bei der Strukturierung und beim Schreiben von Büchern und längeren Texten. Außerdem diene als Sparrings-Partner um die eigenen Text-Ideen, die Text-Struktur kritisch zu hinterfragen und zu erarbeiten.
Am liebsten arbeite ich in meinen Seminaren, Online-Kursen und Einzelberatungen „nicht-direktiv“. Das heißt, ich stelle gezielte Fragen, rege den Reflexionsprozess bei meinen Klienten an und lasse sie so ihre eigene Schreibstimme finden (schließlich sind alle mündige Erwachsene und sollen später ihre Texte auch ganz alleine schreiben können – und das geht eben nur, wenn man lernt selbstständig besser zu werden). Klar, wenn die Zeit drängt (zum Beispiel weil der Drucktermin für die Broschüre schon übermorgen ist), arbeite ich auch direktiv und leite genau an, was an dem Text noch zu tun ist.
Ich kann das, weil ich ein Zusatzstudium zur Schreibberaterin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg abgeschlossen habe. In diesem Aufbau-Studium habe ich mich mit den theoretischen Grundlagen des Schreibens beschäftigt, jede Menge Literatur zum Thema gelesen und natürlich wesentliche schreibdidaktische Übungen kennengelernt (und praktisch eingeübt). Ich weiß also, wie man Schreibthemen didaktisch sinnvoll aufbereitet und vermittelt.
Fast genauso wichtig, wie das was ich mache, ist die Abgrenzung zu dem was ich NICHT mache: Als Schreibberaterin lese ich keine Texte Korrektur oder bringe Rechtschreibung und Orthografie bei. Das machen Lektoren.
In bestimmten Fällen (zum Beispiel bei Nicht-Muttersprachlern) gehe ich, wenn nötig, einzelne Grammatik-Regeln durch, unterrichte jedoch kein Deutsch als Fremdsprache.
Ach ja, und weil es manchmal angefragt wird und auch gerade aktuell ist: Ich berate zwar zu universitären Hausarbeiten, Abschlussarbeiten oder ähnlichem, ich schreibe sie aber NICHT für jemanden anderen als für mich 😉
Mehr dazu, was Schreibberatung eigentlich ist, können Sie auf Schreibberater.info nachlesen.
Ja, das bin ich von Beruf. Und was machen Sie? Machen Sie mit bei der Blogparade und posten Sie hier Ihren Link zu Ihrem Artikel. Und/oder wenn Sie keinen eigenen Blog haben, schreiben Sie gleich hier in die Kommentare, was Sie machen. Ich freu mich auf Ihre Berufe – und kann dann auch gezielter auf manch Schreibproblem, dass sich in Ihrem Beruf ergibt eingehen.