Von Fabian Raschke

6 Gründe, warum man Schreiben aufschiebt – und was Sie dagegen tun können

Sie müssen einen Text schreiben, schieben die Arbeit daran jedoch vor sich her? Aber morgen, ja, morgen werden Sie ganz bestimmt damit anfangen?

Unangenehme Dinge aufschieben tun wir alle. Ja, Aufschieben ist so verbreitet, dass es ein eigenes Forschungsfeld ist: „Prokrastination“ beschreibt den Hang, unangenehme Sachen immer wieder zu verschieben. Doch warum schieben Sie Ihre Schreibaufgabe vor sich her und was können Sie dagegen tun?

1. Die Aufgabe kommt Ihnen zu groß vor

Sie Schreib-Aufgabe kommt Ihnen riesig vor und Sie wissen nicht, wie Sie anfangen sollen. Sie fühlen sich von der Aufgabe überwältigt und sind daher wie gelähmt.

Das hilft: Führen Sie sich den Schreib-Prozess vor Augen: Ein Text entsteht nicht durch eine große Kraftanstrengung. Man schreibt ihn Schritt für Schritt. Fangen Sie also mit kleinen Schritten an. Versuchen Sie jeden Tag vielleicht erst mal nur eine halbe Stunde an Ihrem Text zu arbeiten. Mit der Zeit werden Sie immer leichter hineinkommen.

2. Nebenschauplätze und andere Prioritäten

Irgendwie gibt es immer etwas Wichtigeres zu tun, als sich an den Text zu setzen und man kommt nie dazu, den Text zu schreiben. Aber dafür kann man doch nichts, oder?

Im Arbeitsleben gibt es tatsächlich immer wieder wichtige und dringende Aufgaben, die man vorziehen muss. Doch wenn es ständig dazu kommt, dass Sie andere Aufgaben der Arbeit an Ihrem Text vorziehen, sollten Sie schauen, wo Ihre Prioritäten liegen und ob Sie diese eventuell freiwillig auf alles andere legen, doch bloß nicht auf Ihren Text.

Das hilft: Hinterfragen Sie ganz kritisch, warum Sie diesen Text vor sich her schieben: Haben Sie keine Lust auf das Thema? Keine Ideen? Wissen Sie nicht, wie Sie anfangen sollen? Schreiben Sie auf, was Sie für Gefühle haben, wenn Sie an Ihre Aufgabe denken. Was geht Ihnen durch den Kopf – und was liegt Ihnen im Magen?

3. Sie wissen noch zu wenig über Ihr Thema 

Irgendwie wissen Sie nicht, was Sie schreiben sollen. Vielleicht haben Sie sogar schon mit Ihrem Text angefangen und stecken nun mitten drin fest. Soviel Sie auch überlegen: Sie haben keine Ahnung, wie Sie die Seiten füllen sollen. Ein möglicher Grund dafür: Sie wissen einfach noch zu wenig über Ihr Thema.

Das hilft: Input, Input, Input.  Hier hilft nur, sich noch einmal gründlich mit dem Thema zu beschäftigen. Lesen Sie noch etwas dazu. Holen Sie sich Anregungen von außen. So vermeiden Sie, dass sich Ihre Gedanken im Kreis drehen und Ihnen doch nichts Neues einfällt.

4. Sie wissen zu viel über Ihr Thema

Nicht nur zu wenig Wissen über ein Thema kann dazu führen, dass man nicht mit dem Schreiben beginnt. Auch zu viel Wissen kann den Schreibfluss hemmen. Sie sind ein Experte auf Ihrem Gebiet (oder haben sich tief eingelesen) und könnten stundenlang über das Thema erzählen. Gerade deshalb erscheint Ihnen das Thema wie ein unüberwindlicher Berg. Es gibt so vieles, was Sie unterbringen wollen.

Das hilft: Grenzen Sie Ihr Thema ein. Überlegen Sie sich, was für Ihre Leser das Interessanteste ist und holen Sie Ihre Leser bei deren Wissensstand ab. Oftmals ist das, was für Sie ganz selbstverständlich ist, für den Leser schon eine interessante Neuigkeit.

Falls Ihre Leser ebenfalls schon viel über das Thema wissen: Vielleicht schreiben Sie auch nur über einen Aspekt des Themas und vertiefen nur diesen einen Punkt?

5. Ihr Innerer Kritiker

Oh, er ist einer der fiesesten Hinderungsgründe. Kein anderer Kritiker geht so hart mit uns ins Gericht wie wir selbst: So gut wie alles, was Sie schreiben gefällt Ihnen nicht.

Der Innere Kritiker speist sich oft aus verschiedenen Quellen: z.B. sehr fordernde und anspruchsvolle Eltern, die nur mit Höchstleistungen zu frieden waren, Perfektionismus, früheren negativen Schreib-Erfahrungen und/oder der Angst Fehler zu machen. Was genau die  Ursache für einen sehr strengen Inneren Kritiker ist, ist individuell.

Das hilft: Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit für ein 5 bis 10 minütiges Freewriting. Das heißt, Sie schreiben was Ihnen in den Sinn kommt, so schnell Sie können, ohne den Stift abzusetzen und ohne dass Sie etwas durchstreichen oder korrigieren dürfen.

Durch den Zeitdruck und dadurch, dass Sie keinen Ihrer Sätze oder Wörter durchstreichen dürfen, überlisten Sie den Inneren Kritiker: Er hat gar keine Zeit, Sie zu kritisieren. Ihr Gehirn ist nämlich damit beschäftigt, auf Hochtouren Sätze zu formulieren.  Und wenn der Innere Kritiker sich doch zu Wort meldet, dann dürfen Sie ihm nach den Regeln des Freewritings gar nicht nachgeben.

So gewöhnen Sie sich daran auch nicht 100 Prozent perfekte Sätze zu schreiben. Und mit der Zeit wird die Stimme Ihres Inneren Kritikers immer leiser werden.

6. Die Arbeitsanweisung ist nicht klar

Sie schieben den Beginn Ihrer Arbeit immer weiter vor sich her, weil Sie eigentlich noch nicht wissen, was Sie tun sollen. Der Arbeitsauftrag noch zu vage formuliert ist. Kurz: Sie wissen nicht, was von Ihnen erwartet wird.

Das hilft: Wenn Ihnen Ihr Arbeitsauftrag noch nicht klar ist, besprechen Sie ihn mit Ihrem Auftraggeber. Stellen Sie ihm Ihre Fragen und klären Sie, was er von Ihnen erwartet. Machen Sie sich davor am besten eine Liste mit offenen Fragen. So vergessen Sie im Gespräch nichts.

 

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