Von Franziska Nauck

3 Regeln, damit Ihre Social-Media-Posts einen professionellen Eindruck hinterlassen

Zwischen all den Handwasch- und Abstandsregeln sind sie vielleicht nicht so überlebenswichtig, aber wir finden, sie geben uns ein schönes, wohlig-warmes Flauschgefühl von Normalität: Rechtschreib- und Grammatikregeln.

Wir haben in den vergangenen Wochen mehr Zeit auf sozialen Medien verbracht. Dabei ist uns aufgefallen: Gerade in den digitalen Netzwerken, in denen laufend sehr schnell Texte produziert werden, schleifen sich falsche Schreibweisen ein.

Dabei nutzen wir doch vor allem jetzt Plattformen wie Xing und LinkedIn, um uns in besonders gutem Licht zu präsentieren; um Kund:innen zu gewinnen oder zu halten. Korrekte Schreibung und Grammatik sind dort (wie überall sonst auch) ein Ausweis von Professionalität.

Drei Punkte, die uns immer wieder auffallen, schauen wir uns mit Ihnen an.

1. Das Komma bei der Anrede

„Vielen Dank Anna“ – Diese Konstruktion (mit variablen Namen natürlich) findet sich zum Beispiel bei LinkedIn in mindestens jedem zweiten Kommentar: Der oder die Schreibende spricht jemanden an, um zu danken oder etwas mitzuteilen.

Um es persönlicher und die angesprochene Person sichtbar zu machen, wird ihr Name hinzugefügt. Oft allerdings ohne Komma. Doch das Komma ist an dieser Stelle kein Kann-Accessoire. Es ist ein Must-have.

Das Komma dient dazu, die Aussage zu gliedern und damit besser lesbar zu machen.

Drei Varianten mit Beispielen

a) Die angesprochene Person steht am Anfang

Eva, vielen Dank!
Hans Glück, genauso ist es.
Daniela Schön, viel Erfolg!

b) Die Anrede steht am Ende

Danke, Matthias!
Ein toller Beitrag, Kerstin!
Sie haben vollkommen recht, liebe Petra!

c) Die Anrede wird in die Aussage eingeschoben

Für Dich zur Info, Max, hier der Link zu meinem Artikel.
Das, liebe Community, hat mich wirklich überrascht.
Bitte, liebe Kolleg:innen, habt Verständnis!

Machen Sie einfach mal den Test: einmal mit, einmal ohne Komma lesen. Es gilt die Faustregel: Wenn ich beim Sprechen eine Pause mache, folgt (höchstwahrscheinlich) ein Komma.


2. Imperativ – Befehlsform bestimmter Verben

Eine weitere häufige Fehlerquelle ist der Imperativ im Singular. Dieser wird bei manchen Verben gern falsch gebildet.

Auch wenn es auf Hochhessisch völlig korrekt ist, „Geb mir des“ zu sagen, auf Deutsch heißt es nun mal „Gib mir das bitte“.

Wie erkennen Sie nun, wie der Imperativ korrekt heißt? Hier helfen die zweite oder dritte Person – du bzw. sie/er/es. Denn hier können Sie den richtigen Vokal ableiten.

Schauen wir uns das Beispiel lesen an:

2. / 3. Person Singular: du liest; er/sie/es liest. Also weiß ich: Es heißt NICHT „Lese!“, sondern „Lies!“

Weitere Beispiele:

geben – Gib mir mein Herz zurück! (du gibst / er gibt)
essen – Iss das Gemüse auf! (sie isst)
sterben – Stirb langsam … (du stirbst)
nehmen – Nimm das! (du nimmst)
vergessen – Vergiss mich nicht! (sie vergisst)
fressen – Friss die Hälfte! (er frisst)
messen – Miss das bitte noch mal nach! (sie misst)


3. Superlative mit „am“ klein schreiben!

Ebenfalls häufig zu beobachten: Die Unsicherheit, ob Superlative groß oder klein geschrieben werden. Spoiler: Sie schreiben sich klein.

Also nicht: am Besten, sondern: am besten.

Warum? Es heißt doch auch: am Abend, am Morgen, am Fenster und am Valentinstag …

Das sind zwei verschiedene Konstruktionen. Das „am“ hat hier jeweils eine andere Funktion. Im zweiten Fall ist es eine Präposition, also ein Verhältniswort. Es drückt das Verhältnis zu einem Gegenstand, also einem Nomen aus. Um präzise zu sein: Die Präposition heißt „an“ und wird mit dem Artikel „dem“ verbunden zu „am“.

Im ersten Fall hingegen bilden wir mit „am“ den Superlativ eines Adjektivs. Und wir wissen: Adjektive schreibt man klein.

Die ganze Reihe heißt:

gut, besser, am besten – alle drei Formen sind Adjektive.

Dasselbe gilt für alle anderen Adjektive auch: am schönsten, am größten, am brillantesten, am verrücktesten, am klügsten usw.

Welche Fragen haben Sie zu Rechtschreibung oder Grammatik? Haben Sie ein Thema, das wir einmal erläutern sollen? Schreiben Sie uns!

Passen Sie gut auf sich auf!

Herzlichst, 
Franziska Nauck und Nadja Buoyardane

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